Marketing für die Masse
Im Massenmarkt vereinfachen Biomarken ihre Werbesausagen. Sie positionieren sich als sicherer Hafen, damit Kunden eine bessere Entscheidung für sich und den Planeten treffen können.

„Kauf das Produkt – wir kümmern uns um den Rest, damit Du ein gutes Gefühl hast“, bringt Jannis Meseke, Marketingleiter bei Voelkel, die Botschaft auf den Punkt. Der Voelkel-Manager will in der breiten Masse neue Leidenschaften für Bioprodukte entfachen. „Wir gehen dahin, wo die Menschen eine schöne Zeit haben und vermitteln ihnen mit unseren Produkten gute Emotionen“, erläutert Meseke die Strategie im SustainableFutureLab auf dem Biofachkongress.
Das Thema Nachhaltigkeit als einziges Verkaufsargument funktioniere nicht für den Mainstream. Auch mit anderen Themen wie Humusaufbau oder samenfesten Saatgut spreche man eher ein Fachpublikum als eine breite Käufergruppe an. Daher verzichte Voelkel in der Kommunikation zunehmend auf solche komplexen Themen und lege den Schwerpunkt auf „leichte“ Verkaufsargumente.

„Wir erzählen Produktstorys nicht mit erhobenem Zeigefinder, sondern setzen auf eine Prise Humor mit Fokus auf die Message“, erklärt der Voelkel-Marketingleiter. Um neue Kunden für Bio zu begeistern, setzt die Naturkostsafterei neben aufmerksamkeitsstarken Kampagnen auf eine verstärkte Präsenz auf Festivals und an anderen Erlebnisorten.
Das Konzept wird von Kunden durchaus honoriert. So erlebte die Naturkostsafterei im Jahr 2024 mit einem Umsatzplus von fast 20 Prozent auf rund 140 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr das erfolgreichste Geschäftsjahr ihrer fast 90-jährigen Unternehmensgeschichte. Voelkel wächst damit deutlich stärker als der Schnitt der Bio-Branche (+5,7 Prozent). Den größten Anteil am Wachstum hatte die innovative Produktkategorie Ingwershot, dort ist der Biohersteller mittlerweile deutschlandweit Marktführer. Die Produkte sind neben dem Biofachhandel auch zunehmend im Lebensmitteleinzelhandel zu einem Top-Seller geworden.
Gleichzeitig will Voelkel seine Hausaufgaben in Sachen Nachhaltigkeit besser denn je machen und weicht keinen Millimeter von den Zielen ab. Trotz der erheblichen Produktionssteigerung konnte der Biohersteller seinen Energieverbrauch im Vergleich zu 2023 um weitere elf Prozent reduzieren. Mit der Inbetriebnahme einen neuen Biomasse-Heizwerkes soll zukünftig insgesamt 80 Prozent des bisherigen Gas-Verbrauches eingespart werden.
www.voelkeljuice.de